45. Int. LKW FRIENDS on the road Lavanttal Rallye, powered by Skoda-Dohr 2023
 
 
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Hermann Neubauer verkürzt in der Meisterschaft
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Der Salzburger feiert bei der LKW FRIENDS on the Road Lavanttal Rallye powered by Skoda Dohr in Wolfsberg seinen ersten Sieg gegen Simon Wagner seit der Jännerrallye 2020 / In der 2WD-Staaatsmeisterschaft macht Luca Waldherr einen weiteren Schritt in Richtung Titel.

Fotos: Harald Illmer

Die 45. Auflage dieses Rallyeklassikers, der ältesten Rallye in Österreich, ging an diesem Wochenende unter völlig neuen Aspekten über die Bühne. Gemeint ist das Veranstaltertrio des MSC Lavanttal mit Obmann Helmut Klösch an der Spitze, dem Obmann Stellvertreter Werner Gringl und der Kassierin Elke Schmuck. Sie haben sich in relativ kurzer Zeit mit der Organisation dieser Großveranstaltung vertraut gemacht und die letzten Monate und Wochen mit viel Detail-Arbeit auseinandergesetzt.

Vorrangig dabei war es sich um die Finanzierung dieses Großevents zu kümmern. Dabei hatte man Erfolg und konnte mit der Organisation LKW FRIENDS on the Road mit dem dort tätigen Präsidenten Dr. Christian Spendel und mit dem Skoda Autohaus Dohr aus Wolfsberg mit Geschäftsführer Albert Stückler zwei Partner finden, die es finanziell möglich gemacht haben, die Durchführung der Rallye zu ermöglichen.

Die Wetterbedingungen an den drei Rallyetagen waren äußerst schwierig, die starken Schneefälle mit dem feuchten Schnee stellten die Organisatoren vor besondere Herausforderungen.

Der Kiwanis Club Unterkärnten war wieder gemeinsam mit der bekannten Truppe „slowly sideways“ unter der Devise „Wir geben Gas für Kinder in Not“ im Einsatz. Für die Organisation waren dabei der Bürgermeister von Wolfsberg Hannes Primus, sowie Mag. Martin Rachoinig verantwortlich.

Obmann Helmut Klösch konnte trotz der schwierigen Ausgangslage eine positive Bilanz ziehen:“ Mein Dank geht an das Land Kärnten mit dem neuen und alten Landeshauptmann Peter Kaiser, der auch für den Sport verantwortlich zeichnet. Dann an die Stadtgemeinde Wolfsberg mit Hannes Primus, sowie die Stadtgemeinden St. Andrä und Bad St. Leonhard und die Marktgemeinde Frantschach-St. Gertraud. Sie alle haben wesentlich dazu beigetragen, dass wir diese Traditionsveranstaltung durchführen konnten. Viel Dank geht auch an die vielen kleineren Sponsoren, ohne sie gäbe es keine Rallye. Der größte Dank geht aber an die Teams, die Fahrer und vor allem unserer Organisations- und Funktionärsmannschaft des MSC Lavanttal. Diese Supertruppe ist zu hundert Prozent hinter der Rallye gestanden und hat durch ihren Einsatz eigentlich rund um die Uhr sehr viel zum Erfolg beigetragen. Dies gilt auch für die Vertreter der Rettung, der Feuerwehren und der Polizei und den Medien, die schon im Vorfeld und während der Rallye umfangreich berichtet haben. Und besonders wichtig ist es mir, sich beim Publikum, bei den rund 20.000 geschätzten Fans zu bedanken, sie sind trotz der widrigen Umstände ins Lavanttal gekommen und haben mit uns eine tolle Rallye feiern können.“

Zum sportlichen Verlauf:

Die 45. LKW FRIENDS on the Road Lavanttal Rallye powered by Skoda Dohr in Wolfsberg hatte am ersten Tag mit dem Italien-Tief Rudolf einen ungebetenen Gast. Der extreme Spätwintereinbruch hatte zur Folge, dass die Sonderprüfungen 1 und 3 Theissenegg – Vorderlimberg abgesagt werden mussten. Durch die Last des schweren Schnees brachen einige Bäume ein und blockierten zum Teil die Straße. Eine Durchfahrt durch die Prüfung wäre für die Teams zu riskant gewesen, weshalb sich die Rallyeleitung richtigerweise zur Nichtaustragung entschloss.

Der Rest der Rallye verlief – auch angesichts einer deutlichen Wetterberuhigung am Samstag – in geordneten Bahnen. Und spiegelte den Verlauf der bisherigen Saison bzw. zumindest auch des letzten Jahres wider. Das Duo Simon Wagner und Hermann Neubauer dominiert die Meisterschaft und treibt sich zu gegenseitigen Höchstleistungen, während es im Kampf um Platz drei eine größere Gruppe gibt, welche die Überlegenheit der beiden Überflieger neidlos anerkennt.

Während aber in der Regel der aktuelle Staatsmeister Simon Wagner stets am Ende die Nase vor dem ehemaligen Staatsmeister Hermann Neubauer hatte, konnte der Salzburger diesmal den Spieß umdrehen. Neubauer drückte der Rallye in Wolfsberg von Beginn an seinen Stempel auf, agierte hoch konzentriert und verlor, wenn er eine Sonderprüfung an seinen Topkonkurrenten abtreten musste, viel weniger Zeit, als er dann gewann, wenn er eine Sonderprüfung für sich entschied. So einfach klingt der Schlüssel zum Sieg, der keineswegs so einfach war.

Hermann Neubauer: „Mir fällt ein Stein vom Herzen. Es war ein harter Kampf. Ich habe zuletzt in einem direkten Duell mit Simon Wagner bei der Jännerrallye 2020 gewonnen. Das ist schon sehr lange her. Deshalb war der Druck heute am Schluss schon sehr groß, aber jetzt bin ich brutal stolz, dass es endlich wieder geklappt hat.“

Simon Wagner: „Auch der zweite Platz ist für mich definitv ein schöner Erfolg. Ich habe wieder sehr viel über unser neues Auto gelernt, und dass einmal der Zeitpunkt kommt, wo der Hermann vor uns liegt, war mir auch klar. Gratulation an ihn, er und seine Copilotin haben hier einen tollen Job gemacht.“

Die fast eigene Rallye um Platz drei entschied letztendlich der Ungar Kristof Klausz für sich. Fast schien sich der Steirer Günther Knobloch den Stockerlplatz zu krallen, doch am Nachmittag des Samstags verspekulierte er sich in der Reifenwahl, verlor dadurch viel Zeit und fiel noch hinter Raimund Baumschlager auf Platz fünf zurück.

Als bester Kärntner Pilot durfte sich der Wolfsberger Andreas Mörtl feiern lassen. Er belegte mit seinem Mitsubishi Evo IX den 15. Gesamtplatz.

Überschattet war die Lavanttal Rallye 2023 leider auch von einem schweren Unfall auf SP 6, dem Rundkurs in Eitweg. Der Führende in der Historischen Meisterschaft, Andreas Hulak aus Niederösterreich, krachte mit seinem Ford Escort RS2000 in einen Baum und musste anschließend von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden. Während seine Beifahrerin Jennifer Hofstädter dabei unverletzt blieb, wurde der verletzte Pilot per Hubschrauber ins Landesklinikum Klagenfurt geflogen. Der Einsatzleiter des Roten Kreuzes Franz Töfferl dazu: „Laut unseren Informationen hat der Pilot einen offenen Unterschenkelbruch und eine Fraktur des Sprunggelenks erlitten. Er ist außer Lebensgefahr und wird in Klagenfurt operiert.“

In der 2WD-Klasse dominierte der Niederösterreicher Luca Waldherr. Der Opel-Corsa-Rally4-Pilot gewann vor dessen Markenkollegen Mark Skulj (Slowenien) sowie dem Steirer Roland Stengg.

Die Junioren-Wertung gewann nach einer sehenswerten Aufholjagd der Niederösterreicher Luca Pröglhöf vor den beiden Oberösterreichern Raphael Dirnberger und Simon Seiberl (alle Ford Fiesta ST).

In der Historischen Rallye-Staatsmeisterschaft holte der Kärntner Patrik Hochegger (Opel Kadett C GT/E) den Sieg vor dem Titelverteidiger Lukas Schindelegger und Gerhard Openauer (beide Ford Escort RS2000).

Der Historische Cup ging an den Salzburger Burghardt Brink (Lancia Delta Integrale) vor dem Kärntner Jörg Schieder (BMW E228 528i).

Im Österreichischen Rallye-Cup siegte der Deutsche Hermann Gaßner (Mitsubishi Evo X) überlegen vor dem Niederösterreicher Christoph Zellhofer(Suzuki Swift ZMX). Platz drei ging hier an den Steirer Peter Hopf (Mitsubishi Evo VII).

Im Rallye-Cup 2000 gewann wie in der Junioren-Wertung Luca Pröglhöf vor Raphael Dirnberger.

Der Mitropacup ging an Kristof Klausz (Ung) vor Albert von Thurn und Taxis und Dominik Dinkel (beide Deutschland).

Und in der ORM Trophy gewann last but not least der Oberösterreicher Rudolf Leitner (ford Fiesta Proto) vor seinem Landsmann Peter Ölsinger (Mitsubishi SpaceStar).

Lavanttal Rallye 2023, Endstand nach 12 Sonderprüfungen*:
* SP 1 und SP 3 witterungsbedingt abgesagt

Platz

Team

Nation

Fahrzeug

Zeit

1.

Hermann Neubauer / Ursula Mayrhofer

A/A

Skoda Fabia Rally2 Evo

1:17:27,0 Std

2.

Simon Wagner / Gerald Winter

A/A

Skoda Fabia RS Rally2

+17,6 Sek

3.

Kristof Klausz / Tamas Papp

H/H

Skoda Fabia Rally2 Evo

+2:50,8 Min

4.

Raimund Baumschlager / Jürgen Heigl

A/A

Skoda Fabia RS Rally2

+3:10,1 Min

5.

Günther Knobloch / Jürgen Rausch

A/A

Skoda Fabia Rally2 Evo

+3:43,5 Min

6.

Albert von Thurn und Taxis / Jara Hain

D/D

Skoda Fabia Rally2 Evo

+4:11,9 Min

7.

Dominik Dinkel / Pirmin Winklhofer

D/D

Ford Fiesta Rally2

+5:06,9 Min

8.

Andras Hadik / Krisztian Kertesz

H/H

Ford Fiesta Rally2

+6:15,7 Min

9.

Hermann Gaßner / Karin Thannhäuser

D/D

Mitsubishi Evo X

+7:54,5 Min

10.

Luca Waldherr / Claudia Maier

A/A

Opel Corsa Rally4

+8:20,7 Min

11.

Mark Skulj / Pia Sumer

SVN/SVN

Opel Corsa Rally4

+8:56,2 Min

12.

Christoph Zellhofer / Thomas Schöpf

A/D

Suzuki Swift ZMX

+10:16,1 Min

13.

Simon Roncel / David Kavcic

SVN/SVN

Peugeot 208 Rally4

+11:43,6 Min

14.

Roland Stengg / Anna-Maria Seidl

A/D

Opel Corsa Rally4

+11:50,9 Min

15.

Andreas Mörtl / Marc Ertl

A/A

Mitsubishi Evo IX

+14:17,4 Min

Sonderprüfungsbestzeiten: Hermann Neubauer 7, Simon Wagner 3

Punktewertung in der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft:

ORM: 1. Simon Wagner 71 Punkte, 2. Hermann Neubauer 66, 3. Raimund Baumschlager 33.

ORM-2WD: 1. Luca Waldherr 78 Punkte, 2. Mark Skulj (Slo/48), 3. Luca Pröglhöf 36.

ORM Junior: 1. Luca Pröglhöf 78 Punkte, 2. Lukas Dirnberger 50, 3. Raphael Dirnberger 48.

Nächster Staatsmeisterschaftslauf:
Rallye W4 in St. Leonhard am Hornerwald (2./3. Juni 2023

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Sportpressedienst - Armin Holenia / Wolfgang Nowak

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