Auch in Abwesenheit des ursprünglich für den Start angemeldeten Raimund Baumschlager, der sich nach seinem Unfall in Leutschach Gott sei Dank auf dem Weg der Besserung befindet, ist beim dritten Staatsmeisterschaftslauf des heurigen Jahres alles angerichtet für einen hochspannenden Fight um den Sieg.
Fotos: Harald Illmer, Daniel Fessl
Auch in Abwesenheit des ursprünglich für den Start angemeldeten Raimund Baumschlager, der sich nach seinem Unfall in Leutschach Gott sei Dank auf dem Weg der Besserung befindet, ist beim dritten Staatsmeisterschaftslauf des heurigen Jahres alles angerichtet für einen hochspannenden Fight um den Sieg. Die beiden bisherigen Saisonsieger Johannes Keferböck (Jännerrallye) und Niki Mayr-Melnhof (Rebenland-Rallye) sind ebenso dabei wie deren härteste Herausforderer. Gerwald Grössing und Gerhard Aigner bringen ihre Ford Fiesta World Rallye Cars in Stellung und blasen zum Angriff. Recht drastisch drückt seine Hoffnungen Gerwald Grössing aus, der zuletzt in der Südsteiermark mit diversen Schwierigkeiten an seinem Auto zu kämpfen hatte. „Wenn wir im Rebenland das ganze Pech und die ganze Sch . . . vom heurigen Jahr aufgebraucht haben, dann sehe ich der Lavanttal-Rallye sehr optimistisch entgegen.“ Wie man diese Rallye gewinnen kann, weiß der Niederösterreicher jedenfalls. 2014 feierte er in Wolfsberg seinen ersten und bisher einzigen ORM-Sieg.
Auch Gerhard Aigner hat Geschmack am Erfolg gefunden. Nach zwei Läufen liegt der Oberösterreicher mit nur zwei Punkten Rückstand auf Platz zwei in der Meisterschaft. „Das ist eine schöne Momentaufnahme“, weiß Aigner, der im Lavanttal seinen Erfolgslauf fortsetzen will. „Voriges Jahr bin ich dort als Dritter am Stockerl gestanden, warum sollen wir das heuer nicht wiederholen können?“
Einer, der letztes Jahr durchaus das Zeug zumindest zum Podestplsatz gehabt hätte, dann aber an fünfter Stelle liegend ausgeschieden ist, zählt heuer zu den Topfavoriten. Niki Mayr-Melnhof ist heuer mit seinem Ford Fiesta R5 unglaublich sicher und schnell unterwegs. Bei der Jännerrallye als klar Führender wegen eines sogenannten „50-Cent-Schadens“ ausgefallen, brachte er seine Überlegenheit zuletzt im Rebenland souverän ins Ziel. Dementsprechend zuversichtlich kommt der Steirer auch nach Wolfsberg. „Mit der Lavanttal-Rallye habe ich vom letzten Jahr noch eine Rechnung offen. Aber nicht nur deshalb freue ich mich auf diese Aufgabe. Die Lavanttal-Rallye liegt mir gut. Ich habe schon gesehen, dass ich dort sehr schnell sein kann. Ich werde wieder voll auf Sieg fahren. Das muss ich auch, wenn ich den Meistertitel holen will. Und das heuer ist mein großes Ziel.“
Noch aber heißt der Spitzenreiter in der Meisterschaft Johannes Keferböck. Der Oberösterreicher genießt diese Position: „In dieser Lage war ich noch nie in meiner Karriere. Wenn es schon einmal so ist, dann kann man schon ein bissel stolz sein. Aber das gibt natürlich auch immense Kraft, und dementsprechend motiviert komme ich ins Lavanttal. Ich bin dort vor rund zehn Jahren mal gefahren und erinnere mich heute noch an die tollen Prüfungen.“ Auf den Beifahrersitz hat sich der Pregartner diesmal gar WM-erfahrene Hilfe in den Ford Fiesta R5 geholt. Keferböck: „Ja, Ilka Minor springt für meinen sonstigen Copiloten Hannes Gründlinger ein, dem es gesundheitlich nicht so gut geht, dass er mitfahren kann. Ilka kenne ich schon lange, und es war auch immer ein gewisser Kontakt da. Mit ihr habe ich eine Kärntner Lokalmatadorin und streckenerfahrene Beifahrerin mit dabei. Sie ist ein Vollprofi, auf den man, wenn sich schon die Möglichkeit ergibt, einfach zurückgreifen muss, um eventuell vorne mitmischen zu können.“
Gefahr droht dem rotweißroten Spitzen-Quartett aber vor allem aus Deutschland. Denn mit Dominik Dinkel hat ein Toppilot aus dem Nachbarland für die Lavattal-Rallye genannt. Der 25-jährige Oberfranke im Skoda Fabia R5 ist immerhin deutscher Vizemeister und konnte Anfang März mit einem zweiten Platz bei der stark besetzten Saarland-Pfalz-Rallye seine starke Form bestätigen. Aus Deutschland kommen auch Stefan Göttig und Thomas Wallenwein mit einem Skoda R5.
In die R5-Riege gesellen sich in Wolfsberg noch der in Deutschland lebende Tiroler Hans-Peter Haid (Hyundai i20 R5), der niederösterreichische Evergreen Walter Mayer (Peugeot 208 T16 R5) sowie die beiden Ungarn Pal Lovasz (Hyundai i20 R5) und Gergely Fogasy ((Peugeot 2908 R5).
Die Klasse 1 beschließt der Steirer Stefan Fritz mit seinem Skoda Fabia S2000. Der im Rebenland leider nicht ins Ziel gekommene Publikumsliebling sucht im Lavanttal nach der persönlichen Wiedergutmachung.
Zwischenstand in der ORM:
Pl |
Name |
Bdsld. |
Fahrzeug |
Bewerber/Team |
Gesamt |
1 |
Keferböck Johannes |
OÖ |
Ford Fiesta R5 |
*** |
32 |
2 |
Aigner Gerhard |
OÖ |
Ford Fiesta R5 |
*** |
30 |
3 |
Mayr-Melnhof Niki |
ST |
Ford Fiesta R5 |
*** |
28 |
4 |
Cerny Jan |
CZE |
Ford Fiesta R5 |
Mogul Racing |
20 |
5 |
Seiberl Johann |
OÖ |
Mitsubishi Lancer |
*** |
17 |
6 |
Grössing Gerwald |
NÖ |
Ford Fiesta WRC |
*** |
15 |
7 |
Kletzmayr Sebastian |
ST |
Skoda Fabia R5 |
Baumschlager Rallye & Racing |
12 |
7 |
Hadik Andras |
HUN |
Ford Fiesta R5 |
Hadik Rallye |
12 |
7 |
Majercak Vlastimil |
SVK |
Ford Fiesta R5 |
L Racing |
12 |
10 |
Mitterlehner Christian |
OÖ |
Audi S2 |
Rallye Club Perg |
11 |
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak |