Baumschlagers
Triumph im Lavanttal:
Der
Ex-Staatsmeister setzte sich in einer
hochdramatischen BP Ultimate Rallye
in Wolfsberg mit 4,8 Sekunden vor
Beppo Harrach durch / Hannes Danzinger
kämpfte Lokal-Hero Peter Ebner
in der 2WD-Klasse nieder.
Die 36.
BP Ultimate Rallye im Lavanttal, powered
by car4you, mit Start und Ziel in
Wolfsberg, wurde heuer als dritter
Lauf der österreichischen Rallye-Meisterschaft
ausgetragen. Für die Piloten
der Historic Rallye Staatsmeisterschaft,
des Mitropa Cups und des Suzuki Motorsport
Cup war es bereits der zweite Saison-Lauf,
während die Rallyepiloten aus
Slowenien ihren ersten Meisterschaftslauf
und die Fahrer des neu geschaffenen
Opel Corsa OPC Cup, ebenfalls ihren
ersten Lauf in Kärnten bestritten.
An allen
drei Tagen herrschten im Lavanttal
sehr differente äußere
Bedingungen. Sonnenschein wurde oft
von heftigem Regen abgelöst,
dann trat in den Abendstunden noch
Nebel auf und erschwerte den Piloten
das Befahren der ohnehin schon schwierigen
Sonderprüfungen. Auch die Temperaturen
schwankten heftig und lagen zwischen
0 Grad in der Früh und 19 Grad
Celsius, tagsüber. Trotzdem war
das Interesse der Rallyefans entlang
der 12 Sonderprüfungen fast ungetrübt.
Geschätzte 45.000 Zuschauer waren
von den Leistungen der Rallye-Stars
begeistert. Von den ursprünglich
121 genannten Teams sind am Freitag
111 Mannschaften über die Startrampe
in der Servicezone in Kleinedling
gerollt.
MSC-Wolfsberg-Obmann Gerhard Leeb
konnte auch heuer wieder eine positive
Bilanz ziehen: „Es gab keine
nennenswerte Zwischenfälle, alles
ist ruhig und sehr organisiert über
die Bühne gegangen. Mein besonderer
Dank gilt wieder unserem Hauptsponsor
BP Ultimate und erstmals bei dieser
Rallye auch car4you, der die Rolle
des Co. Sponsors übernommen hat.
Weiterer Dank gilt auch den vielen
Aktiven, den Teams, den Behörden,
den Feuerwehren und den Rettungskräften,
sowie unserer ganzen Organisationsmannschaft,
die neuerlich für eine tadellose
Veranstaltung gesorgt haben.“
Die
Rallye:
Auf dem sportlichen Sektor entwickelte
sich die BP Ultimate Rallye 2012 von
Beginn an wie schon so oft zu einem
Duell zwischen dem aktuellen Meister
Beppo Harrach und Ex-Meister Raimund
Baumschlager. Dass die beiden Toppiloten
alle zwölf Sonderprüfungen
(Baumschlager 7, Harrach 5) gewannen,
streicht deren Überlegenheit
noch zusätzlich hervor.
Baumschlager/Harrach
lieferten sich bei immer wieder wechselnden
Wetterverhältnissen einen packenden
Fight auf Augenhöhe. Zwei Sonderprüfungen
vor Schluss lag Baumschlager eine
halbe Sekunde(!) vorn, eine SP vor
dem Ende führte wiederum Harrach
mit 1,5 Sekunden – und auf den
letzten 19,6 Kilometern der Rallye
vom GH Remsnegger nach Thürn
quetschten beide das letzte Quäntchen
Pferdestärke aus ihrem Skoda
bzw. Mitsubishi. Baumschlager drückte
um einen Deut heftiger und lag am
Ende einer hochdramatischen Lavanttal-Rallye
(nach 171,6 SP-Kilometern) um 4,8
Sekunden vor Harrach. Der Sieger strahlte:
„Mit Ausnahme meines gestrigen
Drehers bin ich eine sehr gute Rallye
gefahren. Ich möchte mich bei
meinem ganzen Team bedanken. Natürlich
motiviert so ein Erfolg, wenngleich
ich auch meine zukünftigen Einsätze
immer von Rallye zu Rallye planen
muss. Sicher dabei bin ich bei der
kommenden Bosch-Rallye.“
Harrach haderte mit der Niederlage:
„Baumschlager hat sicher mit
dem stärksten und besten Auto
im Feld gewonnen. Bei uns hat einiges
nicht geklappt. Wir haben heute die
Reifen nie richtig auf Temperatur
gebracht und so dementsprechend viel
Zeit verloren.“
Hinter
den beiden Hauptdarstellern setzte
sich Manfred Stohl souverän,
aber doch mit einem Respektabstand
von über drei Minuten auf Platz
drei. „Mit meinem Erdgas-Auto
war ich hochzufrieden. Das ist ein
Resultat, das dem Kräfteverhältnis
entsprochen hat.“ Mit Mario
Saibel (Mitsubishi) und Gerwald Grössing
(Mitsubishi) sind die ersten Fünf
der BP Ultimate Rallye 2012 komplett.
Saibel trauerte einem möglichen
Podestplatz nach. „Leider hatte
ich in der Reifenwahl kein glückliches
Händchen.“ Kris Rosenberger
platzierte seinen VW Polo S2000 noch
auf den siebenten Platz. „Das
war seit langen meine erste Regenrallye.
Meine Chancen habe ich gleich zu Beginn
mit einer falschen Reifenwahl verspielt.“
Auch die Division II musste bis zur
letzten Sonderprüfung auf ihren
Sieger warten. Lokal-Hero Peter Ebner
(Citroen DS3) aus Wolfsberg dominierte
die 2WD-Klasse von Beginn an. Gejagt
wurde der Kärntner von einer
Reihe prominenter Piloten. Gegen Max
Zellhofer (Suzuki) wehrte er sich
beachtlich. Michael Böhm (Suzuki)
stoppte ein Schaltungsdefekt, die
starken Ausländer Marko Jeram
(Slo/Citroen) und Bernd Zanon (It/Renault)
bremsten sich durch Zeitstrafe bzw.
Ausritt selber. Lediglich Titelverteidiger
Hannes Danzinger blieb am Überraschungsmann
dran – und stellte ihn knapp
vor dem Ziel. Der VW-Scirocco Pilot
aus Niederösterreich jubelte
am Ende über einen Vorsprung
von 12,2 Sekunden. „Ich habe
eigentlich nicht mehr mit dem Sieg
gerechnet. Erst auf dem Rundkurs Eitweg
habe ich mir kleine Chancen ausgerechnet.
Schlussendlich hat mir meine Routine
geholfen.“ Danzinger belegte
damit den beachtlichen achten Platz
in der Gesamtwertung, und auch für
den tapferen Ebner blieb mit Platz
neun noch eine Top-ten-Platzierung.
„Den Klassensieg auf der letzten
Prüfung zu verspielen ist bitter,
nichtsdestotrotz kann ich mit meinem
Auftritt hier sehr zufrieden sein.“
Der Sieger
in der Division III heißt David
Komar und kommt aus Slowenien. Ihm
am nächsten kam Suzuki-Pilot
Rene Rieder. Die Favoriten blieben
blass. Klemens Haingartner hatte von
Anfang an Probleme und landete auf
Platz vier. Titelverteidiger Damian
Izdebski legte seinen Suzuki wie zuletzt
im Rebenland aufs Dach.
Gerwald
Grössing war in der Division
V eine Klasse für sich. Mit seinem
Mitsubishi Evo VII und neuen Copiloten
Sigi Schwarz distanzierte er Fritz
Waldherr, obwohl dieser ebenfalls
beherzt fuhr, um über sieben
Minuten. „Der Klassensieg freut
mich zwar, aber ich orientiere mich
nur an der Gesamtwertung, wo ich über
unseren fünften Platz riesig
stolz bin.“
Die Historische
Meisterschaft heimste einmal mehr
Karl Wagner im Porsche ein. Nach dem
Ausfall seines schärfsten Konkurrenten
Christian Rosner lag er am Ende über
10 Minuten vor Opel-Ascona-Pilot Ferdinand
Mitterbacher. Die historische Pokal-Wertung
ging klar an Alois Nothdurfter (Ford
Sierra) aus Tirol. Wagner führt
damit die Staatsmeisterschaft an.
Kurt Göttlicher führt im
Pokal-Bewerb.
Die Mitropacup-Wertung
gewann der Wiener Mario Saibel.
Bei den
Markenpokalen dominierte bei den Suzukis
der Salzburger Rene Rieder vor dem
Steirer Klemens Haingartner. Und im
Opel-Corsa-Cup dominierte Daniel Wollinger
vor Wolfram Doberer.
Endstand
der BP Ultimate Rallye 2012 im Lavanttal,
powered by car4you:
1. Raimund Baumschlager/Thomas
Zeltner A/A Skoda Fabia S2000 1:52:16,3
Std
2. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher
A/A Mitsubishi Evo IX R4 + 4,8 Sek
3. Manfred Stohl/Ilka Minor A/A Mitsubishi
Evo IX CNG +3:32,6 Min
4. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer A/A
Mitsubishi Evo X R4 +4:18,8 Min
5. Gerwald Gössing/Sigi Schwarz
A/A Mitsubishi Evo VII +4:31,1 Min
6. Aleks Humar/Florjan Rus Slo/Slo
Skoda Fabia S2000 +4:38,7 Min
7. Kris Rosenberger/Tina Monego A/A
VW Polo S2000 +5:26,1 Min
8. Hannes Danzinger/P. M. Schirnhofer
A/A VW Scirocco +8:13,4 Min
9. Peter Ebner/Gerald Winter A/A Citroen
DS3 +8:25,7 Min
10. Patrick Winter/Jürgen Rausch
A/A Mitsubishi Evo IX R4 +8:39,3 Min
Sonderprüfungs-Bestzeiten:
Baumschlager 7, Harrach 5
Ausfälle:
Hermann Neubauer (SP 4/Turboschaden),
Christian Mrlik (SP 4/Unfall), Andreas
Mörtl (SP 6/technischer Defekt),
Michael Böhm (SP (8/Getriebe),
Damian Izdebski (SP 10/Unfall)
Punktestände:
ÖRM: 1. Raimund
Baumschlager 56, 2. Beppo Harrach
52, 3. Manfred Stohl 38
Division II (2WD):
1. Hannes Danzinger 38, 2. Max Zellhofer
36, 3. Marko Jeram (Slo) 30, 4. Bernd
Zanon (It) 16
Division III: 1.
Rene Rieder 36, 2. Klemens Haingartner
34, 3. Vaclav Kopacek (Tch) j20, 4.
Damian Izdebski 18
Division V: 1. Friedrich
Poiss 32, 2. Martin Fischerlehner,
Willi Rabl, Gerwald Grössing
und Roberto Canevari (It) je 20
Nächster Staatsmeisterschaftslauf:
Bosch Super plus Rallye in Pinggau
am 4./5. Mai 2012
BP
Ultimate Rallye im Lavanttal 2012
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Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak |