Der Sieger
von Freistadt entschied auch die BP Ultimate
Rallye in Kärnten eindrucksvoll für
sich. Nur Raimund Baumschlager konnte halbwegs
mithalten. Hermann Neubauer gewann 2WD-Wertung.
Mario Saibel Mitropacup-Sieger und Manuel
Kössler holte den Suzuki-Cup.
Die
35. BP Ultimate Rallye im Lavanttal, mit
Start und Ziel in Wolfsberg, wurde heuer
als zweiter Lauf zur heimischen Rallye-Meisterschaft
ausgetragen. Für die Piloten der slowenischen
Meisterschaft, für den Mitropa Cup,
für den Suzuki Motorsport Cup, für
die Historic Rallye Staatsmeisterschaft
und für den GP Racing Fiesta ST Rallye
Cup war Kärnten die erste Station in
der heurigen Meisterschaft.
An
allen drei Tagen herrschten im Lavanttal
ideale äußere Bedingungen. Die
hochsommerlichen Temperaturen erreichten
fast dreißig Grad Celsius. Dementsprechend
groß war daher auch das Interesse
der Rallyefans. Nicht weniger als 60.000
Zuschauer waren entlang der insgesamt 12
Sonderprüfungen von den Leistungen
der Rallye-Stars begeistert. Von den ursprünglich
125 genannten Teams sind am Freitag beim
Rallyestart 114 Mannschaften über die
Startrampe in der Servicezone in Kleinedling
gestartet.
MSC
Wolfsberg Obmann Gerhard Leeb konnte daher
wie im Vorjahr neuerlich eine positive Bilanz
ziehen: „Der wichtigste Aspekt für
uns war, es gab keine nennenswerte Zwischenfälle,
alles ist ruhig und sehr organisiert über
die Bühne gegangen. Mein besonderer
Dank gilt unserem Hauptsponsor BP Ultimate,
der unsere Rallye auch als Namensgeber unterstützt
hat. Mein Dank gilt aber auch den vielen
Aktiven, den Teams, den Behörden, den
Feuerwehren und den Rettungskräften,
sowie unserer ganzen Organisationsmannschaft,
die wieder für eine tadellose Veranstaltung
gesorgt haben.“
Vom
sportlichen Betrachtungswinkel her entwickelte
sich die 35. BP Ultimate Rallye zu einer
Two-Man-Show. Beppo Harrach und Raimund
Baumschlager lieferten sich ein packendes
Duell um den Sieg, das Beppo Harrach schlussendlich
doch relativ klar mit 50,4 Sekunden Vorsprung
für sich entscheiden konnte. Nach seinem
Triumph zum Saisonauftakt in Freistadt bleibt
Harrach daher mit nunmehr zwei Siegen auch
Führender in der Staatsmeisterschaft.
„Das
war ein sensationeller Erfolg für uns“,
schwärmte Sieger Beppo Harrach. „Ich
war überrascht, dass wir auf Asphalt
so aufzeigen konnten. Der zweite Sieg im
zweiten Rennen deutet auf ein gutes Jahr
hin. Die kommende Bosch-Rallye ist zwar
von der Topographie her eher eine Rallye
für Baumschlager, aber wir haben auch
noch die Möglichkeit, gewisse Modifikationen
an unserem Mitsubishi durchzuführen.“
Raimund Baumschlager nahm seinen zweiten
2. Platz in Folge wie ein Sportsmann zur
Kenntnis: „Gratulation an Beppo. Er
war fahrerisch besser als ich. Unser Skoda
war absolut in Ordnung. Ich habe es zwar
noch versucht, mit härteren Reifen
zum Erfolg zu kommen, aber das habe ich
heute nach der zweiten Runde wieder aufgegeben.“
Die klare Überlegenheit der zwei Dominatoren
des Lavanttals spiegelt sich im Rückstand
des Drittplatzierten wider. 3:45,9 Minuten
liegt Patrick Winter hinter dem rasenden
Duo – und ist trotzdem zufrieden.
„Das war unsere erste Rallye in einem
S2000-Auto“, meint Winter. „Sowohl
das Auto als auch der Fahrer sind noch verbesserungsfähig.
Bei der nächsten Rallye geht alles
schon ein wenig leichter.“
Mario
Saibel, der mit Platz vier auch die Mitropacup-Wertung
für sich entschied, zog positive Bilanz.
„Die Wertigkeit der heimischen Meisterschaft
ist natürlich deutlich höher.
Aber über einen Sieg im Mitropacup
kann man sich trotzdem freuen, ist es doch
immerhin ein Sieg mit internationalem Status.“
Für
Gerwald Grössing, er fehlte beim Saisonauftakt
in Freistadt, war Platz fünf bei seiner
Rallye-Premiere 2011 in Wolfsberg, ebenfalls
in Grund zur Freude. „Es ist super
gelaufen. Und das, obwohl ich vor der Rallye
beruflich wirklich sehr engagiert war. Leider
hat uns ein Reifenschaden 20 Sekunden gekostet.
Bei der Bosch-Rallye bin ich zwar nicht
dabei, dafür freue ich mich schon auf
die Castrol in Judenburg.“
Die 2WD-Wertung ging an Titelverteidiger
Hermann Neubauer. Der Salzburger hatte lange
Zeit in seinem Suzuki-Teamchef Max Zellhofer
den schärfsten Konkurrenten. Als Zellhofer
wegen einem Kupplungsproblem und daraufhin
zu langem Service-Aufenthalt 2:10 Minuten
Strafe kassierte, war der Weg zum Sieg für
Neubauer frei. Dass es am Ende sogar noch
ein Suzuki-Doppelsieg geworden ist, lag
am Ausfall von Hannes Danzinger, der seinen
Ford Fiesta in der allerletzten Sonderprüfung
mit defekter Antriebswelle abstellen musste.
Die Freude im Suzuki-Lager war dementsprechend
groß. Neubauer: „Diesen Sieg
habe ich unbedingt gewollt. Um so schöner
ist es, wenn’s dann wirklich gelingt.
Für den Hannes tut’s mir wirklich
leid.“ Lob gab es naturgemäß
von Teamchef Max Zellhofer. „Der Hermann
hat bewiesen, dass er mit Druck umgehen
kann. Eine wirklich tolle Leistung.“
Traurige Gesichter gab es dagegen im Hause
Daniel Wollinger. Der Steirer brachte seinen
brandneuen Citroen DS3 nicht ins Ziel. Ein
schadhafter Temperatursensor hatte nach
10 absolvierten Sonderprüfungen etwas
dagegen.
Die Klasse 12 wurde zu einem Alleingang
für den Vorjahrssieger Phillipp Lietz.
Der Niederösterreicher hatte nur eine
Schrecksekunde zu bewältigen, als bei
seinem Mitsubishi Evo VII das Getriebe kurzfristig
streikte und er einen Teil der SP 8 nur
mit dem ersten Gang befahren konnte. „Wir
konnten das Gasseil im Service wieder einhängen
und haben dann mit sehr guten Zeiten unseren
Sieg untermauert. Trotzdem war auch viel
Glück dabei.“ Lietz spricht die
Tatsache an, dass seine schärfsten
Widersacher, Alfred Kramer und Walter Kovar,
durch Unfall (Kramer) bzw. einen zeitaufwändigen
Defekt (Kovar) bereits am ersten Tag alle
Siegchancen aus der Hand gaben.
Die
Diesel-Wertung ging an Michael Kogler. Der
St. Pöltner im VW Scirocco war nach
dem Ausfall von Subaru-Pilot Christian Mrlik
(Motorschaden) jedoch auch nur der einzige
Diesel-Pilot im Feld.
Mario
Saibel gewann mit seinem vierten Gesamtrang
auch die Mitropa-Cup-Wertung. Der Wiener
verwies den letztjährigen Mitropacup-Gesamtsieger
Hermann Gassner auf Platz zwei.
Der
Suzuki-Cup wurde zu einer klaren Angelegenheit
für Manuel Kössler. Hinter dem
Deutschen, der diesen Bewerb schon 2010
gewonnen hatte, klassierten sich Rene Rieder
und Walter Kunz. „Ich war überhaupt
zum ersten Mal im Lavanttal am Start. Mit
meiner neuen Beifahrerin Veronika Britzger
war ich erst zum zweiten Mal unterwegs.
Es war ein toller Sieg, eine tolle Veranstaltung
und eine geile Strecke.“
Der
Saisonauftakt in der Historischen Rallye-Staatsmeisterschaft
(Klasse 14) ging an Karl Wagner im Porsche
911 vor Gerhard Openauer (Ford Escort).
Die Division II, der Historic Rallye Pokal
der OSK, wurde zur Beute von Kurt Göttlicher
im Ford Sierra Cossworth.
Den
Premierenlauf zum GP Racing Fiesta ST Rallye
Cup gewann dessen Erfinder und Organisator
Georg Gschwandner vor Daniel Zieser.
Endstand der BP Ultimate Rallye
2011 nach 12 Sonderprüfungen:
1.
Beppo Harrach/A. Schindlbacher A/A Mitsubishi
Evo IX 1:48:39,8 Std
2. Raimund Baumschlager/T. Zeltner A/A Skoda
Fabia S2000 + 50,4 Sek
3. Patrick Winter/Gerald Winter A/A Peugeot
207 S2000 + 3:45,9 Min
4. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer*) A/A Mitsubishi
Evo X + 4:52,6 Min
5. Gerwald Grössing/Barbara Watzl A/A
Mitsubishi Evo IX + 5:04,5 Min
6. Aleks Humar/Darko Kah Slo/Slo Skoda Fabia
S2000 + 7:13,1 Min
7. HermannGassner/K. Thannhäuser D/D
Mitsubishi Evo X + 7:33,2 Min
8. Darko Peljhan/Igor Kacin Slo/Slo Mitsubishi
Evo X + 7:40,4 Min
9. Rok Turk/E.L. Kranjc Slo/Slo Peugeot
207 S2000 + 8:02,7 Min
10. Hermann Neubauer/Andre Kachel**) A/D
Suzuki Swift 1600 +10:22,2 Min
*)
Sieger in der Mitropacup-Wertung
**) Sieger in der 2WD-Wertung
Der
Stand in der ÖRM (nach 2 von 8 Läufen):
1. Beppo Harrach 40 Punkte, 2.
Raimund Baumschlager 36, 3. Mario Saibel
24, 4. Patrick Winter 23
Stand
in der 2WD-Wertung (nach 2 von 8 Läufen):
1.Michael Böhm 28, 2. Hermann Neubauer
und Hannes Danzinger je 20, 4. Michael Kogler
und Max Zellhofer je 18.
Sonderprüfungs-Bestzeiten:
Beppo Harrach 8, Raimund Baumschlager
4
Die
wichtigsten Ausfälle: Christian
Mrlik (SP 1, Motor), Johannes Jagarinec
(SP 2, Unfall), Alfred Kramer (SP 2, Unfall),
Andreas Waldherr (SP 4, Unfall), Wolfgang
Werner (SP 4, Getriebe), Andreas Mörtl
(SP 5, Technik), Klemens Haingartner (SP
5, Unfall), Jörg Rigger (Zeitkontrolle
8, Technik), Daniel Wollinger (Zeitkontrolle
8, Elektronik), Hannes Danzinger SP 12,
Antriebswelle)
Nächster
Lauf zur ÖRM: Bosch SuperPlus
Rallye in Pinggau am 29./30. April 2011
35.
BP Ultimate Rallye im Lavanttal
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak
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